Als Ärztin in der Perfektionismus-Falle?

Wie «Wabi-sabi» helfen kann, um mit Leichtigkeit zu mehr Erfolg zu kommen

 Wabi… was? Der Begriff wabi-sabi stammt aus Japan und besagt, dass die Schönheit eines Gegenstandes gerade in seiner Unvollkommenheit liegt, wie z.B. ein Stein mit besonderen «Ecken und Kanten» oder ein wunderschön handgeschriebener Brief mit einem Farbklecks.

 

Im Coaching begleite ich immer wieder hochgewissenhafte junge Kolleginnen, die trotz hervorragender Leistungen und grosser Belastbarkeit hart mit sich selbst ins Gericht gehen und nur auf ihre Fehler, aber nicht auf ihre Stärken fokussieren. Trotz bester Qualifikationen, womöglich Stipendien, hochrangigen Publikationen o.ä. empfinden sie sich nie als gut genug, beklagen Benachteiligung oder Unterlegenheitsgefühle gegenüber männlichen Kollegen oder Chefs und neigen in der Folge zu noch grösserer Verausgabung, auch um ihren hohen Eigenansprüchen gerecht zu werden. 

Das ist jedoch ein Rennen gegen sich selbst, das nie gewonnen werden kann und vor allem nicht zum Ziel führt. Denn: «Blickrichtung ist gleich Fahrtrichtung» (sagte damals mein Fahrlehrer). Um ein Hindernis zu umfahren, ist es also zielführender, nicht das Hindernis anzusehen, sondern den gewünschten Weg um das Hindernis herum anzupeilen.

 

Seinen Perfektionismus zu reduzieren und im Gegenzug die Selbstwertschätzung zu erhöhen ist gerade für Frauen wichtig, um ihre «gedeckelten» Karrierechancen nicht auch noch selbst zu sabotieren.

Wenn es um den Aufstieg in Führungspositionen geht, scheinen besonders leistungsfähige Frauen den Wettbewerb «gegen Männer» zu scheuen und negatives Feedback zu fürchten. Zudem unterschätzen Frauen ihre Fähigkeiten im Vergleich zu Männern tendenziell und vermeiden lieber Risiken. Eigentlich schade, oder?

 

Prof. Dr. Dr. hc. Margit Osterloh postuliert in ihrem Artikel «Chefin per Los» in der Zeitschrift Führung + Organisation (03/2019 (88. Jg.), Seite 189–193), dass sich der Frauenanteil in Führungspositionen geschickter per Los als mittels Quote erhöhen lasse, weil sich dann mehr Frauen vorwagen würden und die Männer so besser «verlieren» bzw. die weibliche Wahl akzeptieren könnten. Trauen wir uns wirklich erst, unser volles Potenzial zu zeigen, wenn wir «zufällig» die Gelegenheit dazu bekommen?

 

Auch wenn sich sicher gesellschaftliche und betriebliche Rahmenbedingungen ändern müssen, um Chancengleichheit für Frauen auf ihrem Karriereweg herzustellen, dürfen wir nicht vergessen, unseren eigenen Handlungsspielraum auszuschöpfen. Und das beginnt mit unseren inneren Überzeugungen und dem (kritischen) Bild, das wir selbst von uns haben und manchmal auch noch regelrecht pflegen. Solange Frauen glauben, sie müssten perfekt sein und dürften nichts fordern, weil sie nicht «gut genug» sind, verschenken sie selbst die ohnehin rar gesäten Karrierechancen. Es scheint also eine echte Kunst zu sein, Frau zu bleiben und sich durchzusetzen, ohne zum «Mannsweib» zu mutieren oder «die Waffen einer Frau» einzusetzen.   

Ein erster entscheidender Schritt, um sein Potenzial voll auszuschöpfen, ist, sich über persönliche Stärken klar zu werden und Selbst- und Fremdbild abzugleichen, um seinen «blinden Fleck» zu enttarnen. Ein professionelles Persönlichkeits-Profil kann dabei unterstützen, seine Selbstkenntnis zu vertiefen und mehr Selbstsicherheit aufzubauen. Lernen Sie sich selbst mit Ihren einzigartigen Stärken zu schätzen und «verkaufen» Sie sich auch so, wie Sie es verdient haben, nämlich selbstbewusst mit «wabi sabi»!

 

Wenn Sie Interesse haben, sich selbst und Ihre Stärken besser kennenzulernen, lade ich Sie herzlich zu einem 30minütigen Orientierungsgespräch zum Thema "Persönliche Stärken und Selbstsicherheit" ein. Nehmen Sie Kontakt mit mir auf!